Close

Der dritte Schlüsselmoment: Wo sind die (männlichen) Feministen?

Wo sind die Feministen? Meinen dritten und letzten Schlüsselmoment hatte ich vor einigen Monaten durch ein Interview beim Spiegel mit der Feministin Andi Zeisler. Darin merkt sie an, dass sich Frauen ständig anpassen müssen und sich Männer selbst keine Gedanken machen:

Wenn ich an die Energie denke, die vergeudet wurde, weil Frauen damit beschäftigt waren, sich über ihr Verhalten Gedanken zu machen, um sich ja nicht in Gefahr zu bringen, wird mir ganz anders. Wie viele Bücher hätten in dieser Zeit von Frauen geschrieben werden können, wie viele Firmen gegründet werden können. Es ist eine Tragödie.
[…]
Frauen passen ihre Leben permanent an, damit am Ende nicht rauskommt, sie seien selbst schuld, wenn ihnen etwas angetan wird – weil ihr Rock zu kurz war, weil sie im falschen Viertel nachts allein unterwegs waren. Ganz ehrlich: Wenn Männer sich jetzt mal zur Abwechslung Gedanken über ihr Verhalten machen müssen, ist das nur fair. Frauen machen das seit Jahrhunderten.

Sie hat Recht: Dass unter Männern eine allgemeine Trägheit herrscht, kann ich bestätigen. Ich kenne niemanden, weder im privaten Umfeld noch in der Prominenz, der sich lautstark für Frauenrechte und für Gleichberechtigung ausspricht. Natürlich befürworten das viele, sie tun aber nichts und setzen sich auch nicht damit auseinander – schon gar nicht mit sich selbst. Und falls doch, dann werden diese Männer in den Medien nicht so dargestellt. Vor kurzem habe ich durch eine Talkshow von dem FDP-Politiker Gerhart Baum erfahren, der sich in seiner politischen Karriere, zusammen mit seiner Frau, für Frauenrechte einsetzte. Vielleicht laufen mir ja demnächst noch mehr Feministen über den Weg.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *